WER MACHT WAS? YiLu, eine junge Plattform

Es gibt – man mag es angesichts der herrschenden Stimmung im Lande kaum glauben – junge Leute, die sich für China interessieren. Für sie ist China nicht das Reich des Bösen, sondern ein Land der Chancen. Sie wissen, dass China digitaler ist als Europa, dass das Land technikaffiner ist als Deutschland. Und sie würden deshalb gerne mehr mit jungen Chinesen zusammenarbeiten.

Natalia Kouriline, Adrian Haack, Jonathan Kuhl und Maximilian Glintschert – alle vier Anfang bis Mitte 20 – gehören zu den jungen Leuten, die so denken und so ticken. Der Background der vier: Produktdesign, Wirtschaft und Sinologie. Natalia wurde in Peking geboren und hat 17 Jahre in der chinesischen Hauptstadt gelebt. Adrian und Jonathan besuchten in China die Universität bzw. Schule. Zusammen mit Maximilian arbeiteten die beiden bis vor kurzem bei einem Berliner Finanzinvestor und haben sich mit chinesischen Firmen und dem dortigen Tech-Ecosystem beschäftigt. „Das hat mich sehr, sehr heiß auf China gemacht”, sagt Glintschert.

Weil die anderen drei ähnlich infiziert waren, gründeten sie eine Plattform namens YiLu, die seit Anfang des Jahres online ist. Auf der Homepage steht: „Yilu ist the community of European and Chinese change-makers.“ Was sind change-makers? Die Antwort gibt es auf Englisch, der common language der Plattform: “Outstanding Entrepreneurs, Business leaders, Scientists, up-and-comers, politicians.” Also kurzum: junge ambitionierte Leute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Der Anspruch ist hoch. Maximilian Glintschert sagt: „Wir wollen die Besten unter 30 aus China und Europa zusammenbringen.“ Bislang hat die Non-Profit-Organisation mit Sitz in Berlin knapp 100 Mitglieder aus zehn europäischen Ländern und aus China. Die chinesische Seite ist aktuell noch etwas schwach vertreten, aber gerade baut YiLu auf WeChat eine Plattform auf. 

Was bietet YiLu seinen Mitgliedern? Zunächst sind im Angebot „Speaker Sessions“ und „The YiLu Mentor Club“.  In den Speaker Sessions referiert ein Experte eine halbe bis dreiviertel Stunde derzeit noch via Zoom über ein China-relevantes Thema. „Das Spektrum ist breit“, sagt Glintschert, „wir wollen nicht nur über Wirtschaft reden, sondern über alle möglichen Bereiche.“ Soeben referierte eine Professorin über die Kunstszene hier und dort.  Das Mentoring Programm wurde gerade gelauncht. In ihm sollen erfahrene China-Experten ihr Wissen vermitteln und mit Kontakten helfen. Im Aufbau ist das sogenannte Thinktank Programm. Hier wird in Zusammenarbeit von Europa und China über bestimmte Trends recherchiert und es sollen eigene Arbeiten publiziert werden – im Idealfall zusammen mit einem Unternehmen.

Info:

Mehr über die Plattform YiLu gibt es hier: https://www.yilu.io/

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