BUCH I Chinajahre

Das waren noch Zeiten: Mit einer DC 8-62 der Swiss Air flog der junge Student Hans Jakob Roth mit Zwischenlandungen in Athen und Bombay nach Hongkong, ehe es von dort nach Beijing weiterging, wo er am Abend des 23. Oktober 1978 landete. Zwei Jahre blieb er dort. Ein Jahr am Spracheninstitut, ein Jahr an der Peking Universität (Beida), wo er sozialistische Wirtschaftstheorie studierte. „Für mich hat dieser Chinaaufenthalt viel verändert“, schreibt er. Er bestimmte eigentlich den Rest seines Lebens, denn er blieb China treu. 1982 trat er in das Eidgenössische Department für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ein, diente erst in Tokio, aber dann nur noch in China: an der Botschaft in Beijing und als Generalkonsul in Shanghai und Hongkong (siehe auch CHINAHIRN Ausgabe 4). Über seine ersten beiden prägenden Jahre in Beijing und die vielen Jahren als Diplomat in China hat Roth nun ein Buch geschrieben. Er versucht dabei zwischen Lob und Tadel zu lavieren: „Der Text versucht, einen unverkrampften Zugang zu China schaffen, ohne schönfärberisch zu zeichnen.“ Der Spagat ist ihm gelungen. Wer ein differenziertes Bild von China bekommen will, sollte dieses Buch lesen.

 Info:

Hans J. Roth: Chinajahre, agenda Verlag, 258 Seiten, 19 Euro

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