NVK I Energie und Umwelt

Nachdem Xi Jinping in seiner Davos-Rede kürzlich überraschend verkündet hatte, dass China bis zum Jahre 2060 Klima-Neutralität erreichen wolle  (Vermeidung aller klimaschädlicher Treibhausgase), war man gespannt, wie diese fernen Ziele schrittweise in der nahen Zukunft erreicht werden sollen. Die Sitzung des NVK sollte erste Andeutungen in diese Richtung geben. In seiner Rede kündigte Li Keqiang eine Reduzierung der Energieintensität bis 2025 um 13,5 Prozent an. Die Energieintensität wird folgendermaßen definiert: Energieverbrauch je Einheit Bruttosozialprodukt. Gleichzeitig kündigte Li an, bis 2025 solle der Anteil der non-fossilen Brennstoffe am primären Energieverbrauch von 15,3 Prozent (2020) auf 20 Prozent (2025) steigen. Zu den non-fossilen Brennstoffen zählen für China auch Kern- und Wasserkraft. Deshalb wurde der gigantische Staudamm am Yarlung Tsangpo Fluss auf dem tibetischen Hochland genehmigt, der noch für viel Ärger mit Indien sorgen wird. Erstmals werden keine Zahlen für den Energie-Mix genannt, also wieviel zum Beispiel Sonne, Wind, Wasser- oder Kernkraft zur Energiegewinnung beitragen sollen. Viele Beobachter aus der Umweltszene sind nicht nur deswegen enttäuscht. Sie hatten ambitioniertere Ziele erwartet. Und überhaupt: Nur einmal wurde das 2060-Ziel im Fünf-jahres-Plan erwähnt.

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