Thomas Bach (67), IOC-Präsident, bekam am 25. Januar einen Anruf von Xi Jinping. Alles unter Kontrolle, die Olympischen Winterspiele 2022 in Beijing können stattfinden, versicherte Xi. Drei Tage später lobte Bach überschwänglich via der Nachrichtenagentur Xinhua die trotz Corona planmäßigen Vorbereitungen: „Es ist ein Wunder.“
Roosevelt Skerrit (48), Präsident von Domenica, hatte am 25. Januar ebenfalls Xi Jinping am Telefon. Xi meldet sich in regelmäßigen Abständen bei Staatsoberhäuptern. Meist ruft er dann drei an einem Tag an. Mit dem Chef des Karibikstaats (67 000 Einwohner) sprach er zwischen den Anrufen bei Südkoreas und Weißrusslands Präsidenten.
Jan Zahradil (57), Europaparlamentarier aus Tschechien, musste seine im Oktober 2019 neu gegründete „EU-China Friendship Group“ wieder auflösen. Die Spitze des Parlaments wollte das so. Diese Gruppe, die kein offizielles Organ des Parlaments ist, sei zu nahe an Beijing. Zahradil versicherte, keine Zuwendungen aus chinesischen Kassen erhalten zu haben.
Linda Thomas-Greenfield (68), designierte amerikanische UN-Botschafterin, distanzierte sich von ihren eigenen Worten. Im Oktober 2019 hatte sie noch Chinas Engagement in Afrika gelobt. Nun nennt sie China einen strategischen Gegner, der die Welt bedrohe.
Eileen Gu (17), Ski-Freestylerin , ist zwar in San Francisco geboren und aufgewachsen – bei den Olympischen Spielen in Beijing 2022 startet sie aber für China, der Heimat ihrer Mutter, starten. Sollte sie Gold holen, was möglich ist, wird sie dort zur Heldin.
Janis Vougioukas (44), ehemaliger China/Asien-Korrespondent, ist nach 20 Jahren zurück in Deutschland und soeben als Partner bei Keynote Kommunikation eingestiegen. Die hatte ein anderer Ex-China-Korrespondent, Harald Maass, schon 2011 gegründet.
Ariane Reimers (48), Ex-ARD-Korrespondentin in Singapur, Beijing und Berlin, verschwindet vorübergehend von der TV-Bildfläche. Seit Januar ist sie Senior Fellow beim Thinktank Merics. Dort wird sie unter anderem die China-Strategien der deutschen Parteien analysieren.
Xie Zhenhua (71), Diplomat im Ruhestand, wird reaktiviert – als Klimabeauftragter der Regierung. Er ist damit das Pendant zu John Kerry auf US-Seite. Xie führte zwischen 2007 und 2018 die chinesischen Delegationen bei den globalen Klimagesprächen und hat einen guten Ruf.