DOKU I USA-China: Reden

Bislang reden China und die USA nur übereinander und nicht miteinander. Zwar hat US-Präsident Joe Biden schon mit einigen Regierungschefs telefoniert, aber Xi Jinping war nicht dabei. Es gibt Spekulationen, wann sich die beiden zum ersten Mal treffen werden. Im Mai beim World Economic Forum in Singapur, hieß es. Aber das wurde soeben abgesagt. So bleiben vorerst nur die Reden übereinander. Die wichtigste war Bidens außenpolitische Rede am 4. Februar. Darin bezeichnet er China als “our most serious competitor”. Er konstatiert eine “new movement of advancing authoritarism, including the growing ambitions of China to rival the United Sates”. Diesen autoritären Staaten – er nennt China und Russland – will er eine demokratische Allianz entgegensetzen: „We will work with our partners to support restoration of democracy and the rule of law.”  Welche Partner das sein werden, kann man anhand seiner Telefonliste der vergangenen Tage ablesen. Biden sprach mit den Regierungschefs von Kanada, Mexiko, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Japan, Südkorea und Australien. Aber Biden will China nicht nur konfrontativ angehen, sondern mit dem Land auch kooperieren: „We must also engaging our adversaries, and our competitors diplomatically, where it`s in our interest.”  Ähnlich äußerte sich drei Tage zuvor in einem TV-Interview Außenminister Anthony Blinken: “There’s no doubt that China poses the most significant challenge to us of any other country, but it’s a complicated one. There are adversarial aspects to the relationship, there’s certainly competitive ones, and there’s still some cooperative ones, too.” 

Und was sagen die Chinesen? Von zwei Reden wurde Grundsätzliches zu den bilateralen Beziehungen erwartet: der vom Botschafter in den USA, Cui Tiankai, beim Dialog „China-U.S. Engagement: Past Achievements & Future Adjustments“, sowie der anderen vom Politbüromitglied Yang Jiechi vor dem National Committee on U.S.-China Relations. Beide Reden enttäuschten die (westlichen) Beobachter: Nichts Neues, der übliche Wunsch nach Kooperation statt Konfrontation. Cui Tiankai warnte: “Taking China as a strategic rival and imaginary enemy would be a huge strategic misjudgement. To develop any policy on the basis of that would only lead to grave strategic mistakes.”

Info:

Bidens außenpolitische Rede vom 4. Februar ist hier: https://www.whitehouse.gov/briefing-room/speeches-remarks/2021/02/04/remarks-by-president-biden-on-americas-place-in-the-world/

Das Interview von Außenminister Blinken beim Sender MSNBC gibt es hier: https://www.state.gov/secretary-antony-j-blinken-with-andrea-mitchell-of-msnbc-andrea-mitchell-reports/

Die beiden chinesischen Reden kann man hier lesen: http://www.china-embassy.org/eng/zmgxss/t1849083.htm (Cui Tiankai); https://www.fmprc.gov.cn/mfa_eng/wjdt_665385/zyjh_665391/t1850362.shtml (Yang Jiechi).

No Comments Yet

Comments are closed