Es war weltweit kein gutes Jahr für Filmproduzenten und Kinobetreiber. Premieren wurden verschoben, Kinos waren geschlossen. In China waren sie fast ein halbes Jahr dicht. Erst am 20. Juli wurden sie wieder geöffnet und sind das auch bis heute – im Gegensatz zu den Kinos im Westen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass China im vergangenen Jahr zum ersten Mal bei den Kinoerlösen die USA übertrumpfte. In China wurden Karten für etwas mehr als drei Milliarden Dollar verkauft, in den USA hingegen nur für 2,28 Milliarden Dollar. Und mit „The Eight Hundred“ war auch erstmals ein Film aus China in der globalen Blockbuster-Hitliste vorn, vor dem Hollywood-Thriller „Bad Boy for Life“. „The Eight Hundred“ spielt 1937 in Shanghai während der japanischen Besetzung der Stadt. In einem Lagerhaus leisten 800 chinesischen Kämpfer (in Wirklichkeit waren es weniger) erfolgreichen Widerstand gegen japanische Truppen. Es fällt auf, dass nationalistisch angehauchte Streifen im vergangenen Jahr in China am erfolgreichsten waren. Auf Platz zwei der nationalen Hitliste landete „My People, my Homeland“, auf Platz vier „The Sacrifice“, ein Heldenepos aus der Zeit des Korea-Krieges in den 50er Jahren.
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