STUDIEN I EU-USA-China

Fast im Wochenrhythmus kommen neue Studien heraus, die angesichts des bevorstehenden Präsidentenwechsels in den USA eine engere Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA fordern. Meist fordern und empfehlen die Autoren damit auch eine Positionierung der transatlantischen Partner gegen China. Der European Council on Foreign Relations (ECFR) veröffentlichte “A New Transatlantic Bargain: An Action Plan for Transformation, Not Restoration”. Auch die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) hat zusammen mit dem Belfer Center an der Harvard Kennedy School eine 100seitige Studie erstellt. Titel: Stronger Together – A Strategy to Revitalize Transatlantic Power. Ab Seite 35 wird auch auf das Verhältnis zu China eingegangen. Fünf prioritäre Forderungen werden gestellt: “(1) Work together at the WTO  to address China`s uncompetitive trade practices; (2) Strengthen and harmonize investment screening processes; (3) Boosting intelligence sharing; (4) Develop alternatives to China`s Belt and Road Initiative; (5) Institute targeted export controls and sanctions that safeguard human rights.” Kurz vor Weihnachten meldete sich auch das Jacques Delors Centre an der Hertie School mit einem Papier zu Wort. Darin formulieren die Autoren Anna Stahl und Yixiang Xu eine „ten-point-agenda for an EU-U.S. dialogue on China.“ Gleichzeitig – und das finde ich etwas widersprüchlich – warnen sie vor einer „dangerous cold-war-style escalation“ und schlagen deshalb einen „trilateral EU-China-U.S. dialogue“ vor. Zu einer etwas anderen Einschätzung als diese genannten Studien kommen Margot Schüller und Yun Schüler-Zhou im GIGA-Focus „United States-China Decoupling: Time for European Tech Sovereignty“.  Sie plädieren für ein selbstbewusstes Europa, das sich nicht für eine Seite entscheiden soll: „As both the US and China are of similar economic importance to the EU, taking sides in the geopolitical rivalry between the two superpowers will come at a high cost for Europe – and especially for European companies. The EU should rely more on its counterbalancing power and aim at higher tech sovereignty.”

Info:

Das ECFR-Papier gibt es hier: https://ecfr.eu/publication/a-new-transatlantic-bargain-an-action-plan-for-transformation-not-restoration/  Die umfangreiche DGAP-Studie kann man hier herunterladen: https://dgap.org/en/research/publications/stronger-together. Das Papier des Jacques Delors Centre an der Hertie School gibt es hier: https://www.delorscentre.eu/en/publications/detail/publication/a-new-age-of-transatlantic-alliance?_ga=2.51443753.1859556589.1608788781-792209507.1608788781. Den GIGA-Focus kann man hier lesen: https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/71026/ssoar-2020-schuller_et_al-United_States-China_Decoupling_Time_for.pdf?sequence=1&isAllowed=y&lnkname=ssoar-2020-schuller_et_a

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