Bislang wurde der höchste Berg mit zweierlei Maß gemessen. Nach nepalesischer Rechnung war der Mount Everest 8 848 Meter hoch, nach chinesischer nur 8 844,57 Meter. Nun haben sich beide Regierungen nach mehreren Messungen auf eine gemeinsame Höhe geeinigt: 8 848,86 Meter. Das bestätigten sich Anfang Dezember die beiden Regierungschefs – Xi Jinping und Bidya Devi – gegenseitig in Briefnoten und beendeten damit eine jahrzehntelange Diskussion. Diese bizarr erscheinende Diskussion um ein paar Zentimeter hat Folgen, vor allem für Nepal. „China will have a big advantage now“, sagt Ang Tsering Sherpa, ehemaliger Präsident der Nepal Mountaineering Association gegenüber The Kathmandu Post. Bislang sind die meisten Everest-Bezwinger von Nepal aus gestartet. Von der Nordseite, von der chinesischen Seite, dagegen weniger. Grund: Wer von dort den Aufstieg schaffte, bekam nur die niedrigere Höhe zertifiziert. Doch nun bei gleicher Höhe wird der Nord-Aufstieg auch attraktiv – und er ist zudem um die Hälfte günstiger, rechnet Ang Tsering Sherpa vor. Wer von nepalesischer Seite den Everest besteigen will, muss mit allem Drum und Dran rund 50 000 Dollar berappen. Auf chinesischer Seite kostet der Gipfelsturm nur 25 000 Dollar. Das nenne ich Climbing-Dumping!
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