Karin Betz: Mein Lieblingsessen ist…

…schwer zu bestimmen. Die Auswahl ist zu groß für die berühmte Übersetzerin chinesischer Literatur. Sie hat den Nobelpreisträger Mo Yan und den Science-Fiction-Starautor Liu Cixin, übersetzt, aber auch den in Berlin lebenden und schreibenden Dissidenten Liao Yiwu. Ganz aktuell kam von ihr soeben Jin Yong: Die Legende der Adlerkrieger auf den Markt. Aber zurück vom Lesen zum Essen. Nochmals die Frage nach ihrem Lieblingsgericht. “Da kann ich mich gar nicht entscheiden“, antwortet sie. Sie versucht eine Eingrenzung: „Ich mag die scharfe Sichuan-Küche, weil ich lange in Sichuan gelebt habe.“ Und dann nennt sie doch noch ein paar Gerichte: „den typisch scharfen Feuertopf, aber vor allem auch einfache Gemüsegerichte, wie Fischduftauberginen (yuxiang qiezi) oder Vier-Jahreszeiten-Bohnen (sijiu dou).“ Den Feuertopf und die Fischduftauberginen habe ich in dieser Serie ja schon vorgestellt (sie gehören offenbar zu den beliebten Klassikern unter den Ausländern), deshalb widme ich mich heute dem Bohnengericht. Es ist ziemlich simpel zuzubereiten. Die meisten Zutaten sind bei jemanden, der häufig Chinesisch kocht, vorhanden: Shaoxing Wein, Sojasauce, Ingwer, Knoblauch, getrocknete Chili. Einzige Zutat, die eventuell etwas schwieriger zu bekommen ist, ist ya cai, das getrocknete Sichuan-Gemüse. Dazu noch ein bisschen Schweinehack – und fertig ist ein einfach(es) köstliches Gericht, das in allen Vierjahreszeiten schmeckt.

Info:

Ein Video, wie man die Bohnen macht: https://omnivorescookbook.com/szechuan-dry-fried-green-beans/

No Comments Yet

Comments are closed