WISSENSCHAFT I All-Macht China

Am 6. Dezember morgens um 6.12 Uhr konnte man im Beijing Aerospace Control Center aufatmen. Das schwierigste Manöver der Chang`5-Mission war gelungen – das Andocken des Landefahrzeugs an die Raumkapsel. Damit steht einer erfolgreichen Rückkehr der Chang`e-5 zur Erde nichts mehr im Wege.  Mitte Dezember wird sie irgendwo in der Inneren Mongolei landen.

 Die Chang`e 5 war am 23. November morgens um 4.30 Uhr auf Hainan gestartet. Nach viereinhalb Tagen erreichte sie die Umlaufbahn des Mondes. Nach der Trennung des Landungsfahrzeugs landete dieses am 1. Dezember um 23.10 Uhr auf dem Mond in der der Nähe des Mons Rümker. In 19 Stunden sammelte ein Roboter zwei Kilo Gesteinsproben. Danach begab sich das Landungsfahrzeug wieder in die Umlaufbahn des Mondes, wo ja die Raumkapsel kreiste. Zwei Tage benötigten die beiden, bis sich ihre Umlaufbahnen synchronisierten und das Andocken gelang.

Chang`e 5 wird zwei Kilo Gesteinsproben mitbringen. die ersten Proben seit über 40 Jahren. Für die Chinesen ist die Mission – sollte sie gelingen – ein großer Prestigegewinn. Spätzünder China ist – nach den USA und Russland –  die dritte Nation, die in das space race eingetreten ist. Während die Amerikaner lange Zeit scheinbar uneinholbar zu führen schienen, hat China in den vergangenen Jahren aufgeholt. Im Gegensatz zu den USA, die unter den wechselnden Präsidentschaften unterschiedliche Prioritäten setzten – mal war der Mond, mal der Mars im Visier – haben die Chinesen eine relativ kontinuierliche und konsistente Raumfahrtstrategie (siehe CHINAHIRNLexikon). 

Noch – da sind sich die Experten einig – haben die Amerikaner die Führung beim Wettlauf ins All. Aber Frank Lucas, republikanischer Abgeordneter und Raumfahrtexperte, warnt schon mal: „We can no longer take America`s leadership in space for granted.“

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