Fabian Leendertz (48), Forscher am Robert Koch-Institut in Berlin, gehört einer zehnköpfigen Gruppe der Weltgesundheitsorganisation WHO an, die in China den Ursprung des Coronavirus erforschen soll. Leendertz ist Experte für Zoonosen, also für Infektionsübertragungen von Tier auf Mensch. Er forscht meist in Afrika, aber nun geht es nach China. Nur wann?
Jörg Wuttke (62), Präsident der Europäischen Handelskammer in China (EUCCC), feierte am 2. Dezember im Bulgari Hotel in Beijing mit viel Polit-Prominenz – Vizepremier Hu Chunhua war sogar da – das 20jährige Bestehen seiner Kammer. Ja, es ist seine Kammer. Sie ist sein Kind, auf das er zurecht stolz sein kann. Cheers!
Gerhard Sabathil (66), ehemaliger Spitzenbeamter der EU-Kommission und dort zeitweise auch für Ostasien zuständig, ist kein chinesischer Spion. Die Bundesanwaltschaft stellte das Ermittlungsverfahren gegen ihn ein. Sabathil, zuletzt für die Lobbyfirma Eutop in Berlin tätig, will nun wegen Rufschädigung auf Schadensersatz klagen.
Carrie Lam (63), Regierungschefin in Hongkong, hat kein Bankkonto mehr. Infolge von US-Restriktionen riskiert jede Bank eine Strafe, wenn sie mit Lam Geschäfte macht. Ihr Salär – mit 672 000 US-Dollar sehr ordentlich – wird nun bar ausbezahlt. Sie sagt: „Ich habe zuhause einen Berg von Bargeld.“ Ob sie bald eine größere Wohnung braucht?
Zhou Xiaoxuan (27), Drehbuchautorin, klagt gegen den prominenten TV-Moderator Zhu Jun. Ihr Vorwurf: Er habe sie während eines Praktikums beim Staatssender CCTV sexuell belästigt. Es ist der erste spektakuläre Me-too-Prozess in China. Die erste Anhörung vor einem Gericht im Beijinger Bezirk Haidian fand Anfang Dezember statt.
Hideo Tarumi (59), neuer japanischer Botschafter in China, hat eine beschwerliche Anreise an seinen Dienstsitz in Beijing. Weil es derzeit keine Direktflüge zwischen Tokio und Beijing gibt, konnte er nur in die Küstenstadt Qingdao fliegen. Von dort ging es nach Beijing, wo er sich sofort in eine zweiwöchige Quarantäne begeben musste. Allerdings durfte Tarumi diese in seiner Residenz verbringen.
Jon Nicolaisen (61), stellvertretender Notenbankchef Norwegens, verlor seinen Job, weil er mit einer Chinesin verheiratet ist. So muss man wohl seine Demission interpretieren. Wegen dieser Verbindung verweigerten die Sicherheitsbehörden Nicolaisen, der auch die Aufsicht über den norwegischen Staatsfond hat, die sogenannte Sicherheitsfreigabe. Daraufhin trat er zurück.