Christian Y. Schmidt: Mein Lieblingsessen ist…

 …hong shao rou. Hong – rot, shao – geschmort, rou – Fleisch.  Rotgeschmortes Fleisch also. Genauer: Das Fleisch muss Schweinebauch sein, noch mit der dicken fetten Schwarte dran. Da graust es dem Vegetarier. Es gilt als Maos Lieblingsessen. Er soll es einmal pro Woche gegessen haben. Hong shao rou gibt es in verschiedenen Variationen. Je nach Region kann es eher süßlich oder ziemlich scharf sein. Mao kam ja bekanntlich aus der Provinz Hunan, also bevorzugte er die scharfe Variante. Christian Y. Schmidt kommt aus Bielefeld, und ist deshalb qua Geburt nicht festgelegt. 

    Und eigentlich ist seine Lieblingsspeise gar nicht hong shao rou, sondern Cendol. Die gibt es aber an Schmidts Wohnsitz Peking nicht, weil Cendol zur Peranakan-Küche gehört, also der Küche der einst nach Indonesien, Malaysia und Singapur ausgewanderten Chinesen. Cendol ist ein süßes Gemisch aus Kokosmilch, Palmzucker und Eis.
   In Ermangelung dieser Süßspeise hat Schmidt hong shao rou zu seinem chinesischen Lieblingsessen deklariert. Aber nur unter einer Bedingung: „Dieses fette Schweinfleisch muss so gut zubereitet sein, dass es einem im Mund zwischen Gaumen und Zunge praktisch zerschmilzt.“

   Wie erreicht man diesen Schmilzpunkt? Durch langes Garen. In diesem Prozess muss der Schweinebauch mit Sternanis, Zimt, Ingwer, Kandiszucker und rotem Zuckersirup umgeben sein. Das ist eine Variante. Es gibt sehr viele andere, was die Zutaten anbetrifft. Aber egal, was drin ist, das Wichtigste ist: Der Bauch muss auf der Zunge zergehen. 

Info: 

Ein Video, wie man hong shao rou macht, gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=ljxZaO-2X1s

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