Ich bekenne, ich bin ein Fan von David Shambaugh. Für mich ist er einer der ausgewogensten und unaufgeregtesten Stimmen unter den zahlreichen amerikanischen China-Experten. Einmal hatte ich die Ehre, ihn in seiner kleinen Studierstube an der Georgetown University in Washington zu besuchen. Einige seiner Bücher stehen in meinem Regal. Jetzt hat der 68jährige Professor wieder ein Buch vorgelegt: Diesmal beschreibt er den Ort, wo die beiden Großmächte China und USA unmittelbar aufeinandertreffen – Südostasien. Sehr klar gegliedert beschreibt er jeweils Amerikas und Chinas „Legacies“ in der Region, dann die „Contemporary Role“ der beiden Mächte. Auch die unangenehme Sandwich-Rolle der zehn Asean-Staaten erklärt er in dem Kapitel „Navigating Between the Giants“. Wirtschaftlich sind sie von China abhängig, politisch-militärisch suchen sie eher den Schutz der Amerikaner. Das kommt einem in Europa doch bekannt vor.
Info:
David Shambaugh: Where Great Powers Meet – America & China in Southeast Asia, Oxford University Press, 288 Seiten (erscheint am 11. Dezember)
Am 9. Dezember um 22 Uhr (deutscher Zeit) spricht Orville Shell (Director Center on U.S. – China Relations at Asia Society) mit David Shambaugh über sein neues Buch. Eine Veranstaltung der Asia Society. Live einclicken kann man sich hier: https://www.youtube.com/asiasociety/live