MEINUNGSMACHER I The Wire

David Barboza war sein ganzes bisheriges Reporter-Leben bei der New York Times, erst in Chicago, dann Shanghai und schließlich in der Zentrale in New York. Er bekam zahlreiche Preise, darunter zweimal den Pulitzer. Doch trotz dieses Arbeitgebers im journalistischen Olymp kündigte er und machte sein eigenes Ding: The Wire China.  Barboza hat zwei Leidenschaften: Schreiben und China. Als er noch auf der High School war bekam er von seinem Vater eine Schreibmaschine, und auf dem College begann er sich für China zu interessieren. Beide Interessen fügten sich dann 2004 zusammen. Bei der New York Times wurde eine Korrespondentenstelle in Shanghai frei. Barboza, bis dato Wirtschaftskorrespondent des Blatts in Chicago, wollte diese Stelle unbedingt: „If the New York times didn`t sent me to China, I would quit my job and go to China to study Chinese.” Nun, er bekam den Job und wurde einer der renommiertesten Korrespondenten. Berühmt wurde er für seine Enthüllungsstory über die Geschäfte des Wen-Jiabao-Clans, was der Führung in Beijing überhaupt nicht gefiel und die daraufhin die englische wie chinesische Website der Times vorübergehend sperrte.

Was ist nun The Wire China? Ein digitales Magazin, das Sonntagabends erscheint. Optisch gut gemacht, mit sehr gut recherchierten Stories. Barboza hat ein erfahrenes Team um sich geschart, zum Beispiel Ely Binder, einst für das Wall Street Journal in Hongkong. Oder Alec Ash als Book Editor. Soviel Qualität hat seinen Preis: Das Monatsabo kostet 19 $, das Jahresabo 199 $. Dafür gibt es aber noch eine Daily News List und eine wöchentliche Reading List, kuratiert von David Barboza persönlich.

Info:

Die Homepage von The Wire China lautet: https://www.thewirechina.com/

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