CHINAHIRN isst… in Düsseldorf

Von Susanne Baumann*

Düsseldorf ist ja ein China-Standort erster Güte mit mehr als 500 chinesischen Unternehmen in und um die Landeshauptstadt. Das hat glücklicherweise zur Folge, dass sich hier auch viele empfehlenswerte China-Restaurants angesiedelt haben. Ich habe festgestellt, dass vielen China-erfahrenen Menschen das chinesische Street-Food fehlt – eine authentische China-Erfahrung, die schwerlich nach Europa zu transportieren ist. In Düsseldorfs Asia-Meile rund um die bahnhofsnahe Immermannstraße, in der sich chinesische und japanische Restaurants dicht an dicht aneinanderreihen, lässt sich jedoch ein wenig dieser Atmosphäre einfangen. Seit Beginn der Pandemie haben sich praktisch alle Restaurants nach draußen erweitert oder ihre Terrassen vergrößert, sodass man sein Essen dort draußen genießen kann. Unter den vielen kleinen Restaurants, vor denen man zur Mittagszeit zuweilen (mit gebotenem Abstand) Schlange stehen muss, möchte ich eines hier empfehlen: das Fu Yu. Hier bekommt man die taiwanesischen Varianten der kleinen Delikatessen aus der Streetfood-Repertoire, inklusive Taiwan-Burger. Zudem gibt es exzellente Nudelsuppen in allerlei Varianten – auch vegetarische Suppen aus verschiedenen Nudelsorten. Authentischer Genuss für 10 Euro: frittierte Nudeln in würziger Suppe mit in Sojasauce getränktem Schweinehackfleisch, Eiertropfen, Tofu, Morcheln und taiwanesischem Brathähnchen. Danach lassen sich alle Zoom-Meetings mühelos überstehen.

Meine zweite Empfehlung ist eher was für Insider, denn da muss man erst mal hinfinden: Im Stadtteil Flingern findet sich das kleine, unscheinbare Restaurant mit dem hübschen Namen „Lila Mond“. Hier finden unter der umsichtigen Bedienung von Frau Qiao hauptsächlich chinesische Expats, was sie von zu Hause vermissen: Würzige Lammfleisch-Spießchen, Tofu mit Koriander, Jinjiang Rousi – Schweinefleisch-Streifen in Pekingentensauce mit kleinen Pfannkuchen zum Einrollen. Während die Mittagskarte mit quatschiger Udon-Nudelsuppe auf die Büroangestellten von der nahegelegenen Grafenberger Allee abzielt, ist dieses Restaurant ein authentisches Erlebnis für den Abendbesuch. Alles dauert ein wenig länger, man kann es sich wirklich häuslich gemütlich machen: In der Regel sitzt Frau Qiaos schulpflichtige Tochter an einem der hinteren Tische und macht Hausaufgaben. In Lockdown-Zeiten gibt es alle Speisen auch zum Mitnehmen, oder man kann sie sich über die tolle App „JSS Jinshisong“ bestellen und liefern lassen. In der App sind alle China-Restaurants gelistet, die in Düsseldorf ausliefern, inklusive Speisekarten mit Fotos. Ein Geheimtipp!

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*Susanne Baumann ist seit über 12 Jahren Director Public Relations und Public Affairs bei der ZTE Deutschland GmbH in Düsseldorf.

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