…Gong Bao Ji Ding. „Das habe ich ins Herz geschlossen“, sagt Christian Senninger in einem Podcast des Auswärtigen Amtes, um aber gleich hinterherzuschicken: „Die chinesische Küche ist unglaublich vielfältig.“ Deshalb mag er auch unter anderem die Peking-Ente. Senninger lebt und arbeitet seit Sommer 2018 in Beijing. Er ist Presseattaché an der Deutschen Botschaft. Für den jungen Diplomaten ist es seine erste Auslandsstation. Eigentlich wollte er („Ich war schon immer Asien-Fan“) nach Tokio. In seiner Funktion hat er die heimische Presse zu analysieren. Das heißt: Früh Aufstehen, Nachrichten schauen, Zeitungen durchforsten. Wie ist die Wahrnehmung Deutschland in den Medien? „Grundsätzlich recht positiv: Fußball, Automobile, Bier.“
Bier – ich weiß, es gibt bessere Überleitungen – ist das ideale Getränk zu Gong Bao Ji Ding – ein klassisches Essen, das auch hierzulande auf fast jeder Speisekarte steht. Es ist eines der berühmtesten Gerichte der scharfen Sichuan-Küche. Seinen Namen hat es von Ding Baozhen (1820-1886), der Sichuan in der späten Qing-Zeit regierte.
Während der Kulturrevolution wurde das Gericht umgetauft. Den Maoisten schmeckte die kaiserliche Herkunft des Namens nicht. Es hieß deshalb kurzfristig Hu La Ji Ding – scharfes Hähnchen. In den 80er Jahren durfte das Hähnchen unter Deng Xiaoping – der ja aus Sichuan stammte – wieder seinen alten Namen führen.
Es ist einfach zu kochen. Man gibt nacheinander alle Zutaten in den Wok. Und zwar in dieser Reihenfolge: Getrocknete Chilies (natürlich ohne die Samen), Sichuan-Pfeffer, marinierte Hähnchenwürfel, Ingwer, Knoblauch, Frühlingszwiebeln (nur die weißen Teile), Saucenmix (aus heller und dunkler Sojasauce, Chinkiang-Essig, Sesamöl und Hühnerbrühe) – und am Schluss die gerösteten Erdnüsse.
Fertig ist „one of the ultimate chicken dishes“ – wie meine Lieblingsautorin Fuchsia Dunlop schreibt.
Info:
https://asiastreetfood.com/rezepte/kung-pao-huhn-rezept/ Dort auch ein kurzes Video über die Zubereitung des Klassikers.