Seit Jahren ist die Region Südostastien in einer Zwitterposition. „The conventional (if simplistic) view is that Southeast Asian countries look to the United States for security and to China for trade, investment, and economic growth” – so beschreiben die beiden singapurianischen Politikwissenschaftler Yuen Foong Khong und Joseph Chinyong Liow die Lage der zehn Asean-Staaten (Asean = Association of Southeast Nations). Die Länder wollen sich nicht entscheiden müssen – für die USA oder für China. Doch angesichts des zunehmenden Großmachtkonflikts zwischen beiden Staaten lässt sich diese Position immer weniger durchhalten, schreiben die Autoren in ihrem Beitrag „Southeast Asia Is Starting to Choose“ , der in der aktuellen Ausgabe von Foreign Affairs erschienen ist. In welche Richtung die Staaten sich entscheiden, ist für die beiden Professoren klar: “Over the past 30 years, many of these countries have gradually but discernibly shifted away from the United States and toward China.” Die Gründe für die Annäherung an China sind wirtschaftlicher Natur (für alle Asean-Staaten ist China der wichtigste Handelspartner), aber auch eine gewisse Unzufriedenheit mit der amerikanischen Politik spielt eine Rolle. Vor allem unter Trump sei nicht klar, welche Strategie die USA in Südostasien verfolgen. Zudem hat Trumps Zollpolitik die Staaten verärgert. China sollte sich allerdings nicht zu früh freuen: „Even though much of Southeast Asia seems to be gravitating toward China, Beijing still has a lot of work to do to allay concerns and win the trust of regional states.”
Info:
Hier der Artikel in Foreign Affairs: https://www.foreignaffairs.com/china/southeast-asia-starting-choose-khong-liow