Zum ersten Mal seit 2016 haben im vergangenen Jahr chinesische Direktinvestitionen in Europa (EU und Großbritannien) wieder zugenommen – wenn auch auf bescheidenem Niveau. Das ergab die Auswertung von Daten durch das Mercator Institute on China Studies (Merics) und die amerikanische Rhodium Group. Danach investierten chinesische Unternehmen 2024 rund zehn Milliarden Euro in Europa. 5,9 Milliarden Euro flossen dabei in sogenannte Greenfield-Investitionen, also den Bau neuer Fabriken auf der grünen Wiese. 4,1 Milliarden Euro wurden für Übernahmen oder Beteiligungen an europäischen Unternehmen ausgegeben (M&A-Business). Bei den Ländern hat eine bemerkenswerte Verschiebung stattgefunden. In den Jahren 2019 bis 2023 investierten die Chinesen vor allem in den Big Three (Deutschland, Frankreich und Großbritannien). Ihr Anteil an den chinesischen FDI betrug in diesen Jahren im Schnitt 52 Prozent. Im vergangenen Jahr sank dieser Anteil jedoch auf 20 Prozent. Großer Gewinner hingegen war Ungarn: 31 Prozent der chinesischen Investitionen landeten 2024 in dem China-freundlichen Balkanstaat. Dort wurde vor allem in Batterie- und Elektroautofabriken investiert. In diese Branche haben die Chinesen europaweit am meisten investiert.
Info:
Hier die Studie: https://rhg.com/research/chinese-investment-rebounds-despite-growing-frictions-chinese-fdi-in-europe-in-2024/