REPORT I Westlicher Balkan

Schon seit längerem verhandelt die EU mit den Staaten des westlichen Balkans über eine Mitgliedschaft. Aber diese Verhandlungen ziehen sich zäh dahin. Die Folge: „As memberships talks stall, China‘s influence in the Western Balkan grow, raising fears that new member states could act as promoters of Chinese interests and veto against Beijing in the EU”, schreibt der bulgarische Forscher Vladimir Shopov in einem ECFR Policy Brief. Es sei wenig verwunderlich, dass angesichts der zögerlichen EU die Staaten nach anderen Partnern Ausschau halten. Und einer dieser Partner sei eben China, das sich in der Region stark engagiert. Allerdings müsse man differenzieren: Albanien und der Kosovo seien eher China-Skeptisch, die anderen vier Staaten (Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Nordmazedonien) jedoch nicht. Traditionell sei Serbien der wichtigste Partner Chinas auf dem Westbalkan. In den letzten Jahren habe China sein toolkitt gegenüber diesen Staaten erweitert. China tätige nicht mehr nur Investitionen in Infrastruktur, sondern biete auch Zusammenarbeit in den Bereichen Telekom (Huawei), Finanzen und Verteidigung (Drohnen) an. Außerdem entwickelte China ein „wider-society-approach“. Man kooperiere nicht nur mit den Eliten des Landes, sondern mit möglichst vielen anderen Gesellschaftsschichten. Wie soll die EU in ihren Verhandlungen auf diese Entwicklung reagieren? Shopov schlägt vor: „The development of a ‘China conditionality’- that is, defining and implementing conditions for the Western Balkan candidates to engage with China.”  

Info:

Hier kann man den ECFR Policy Brief „Eyes Wide Shut: How to Read China’s Playbook in the Western Balkan” herunterladen: https://ecfr.eu/publication/eyes-wide-shut-how-to-read-chinas-playbook-in-the-western-balkans/

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