In China gehen die Hotelpreise zurück. Die Average Daily Rate (ADR) sank im vergangenen Jahr um 5,8 Prozent. Das steht in einem Bericht von Daxue Consulting über den Hotelmarkt in China. Für diesen Rückgang gibt es vor allem zwei Gründe: Die chinesischen Hotelgäste sind preisbewusster geworden und der Wettbewerb im chinesischen Hotelmarkt hat deutlich zugenommen. Die chinesischen Touristen und auch Geschäftsreisenden vergleichen inzwischen viel häufiger die Hotelpreise auf den einschlägigen Online-Portalen wie Xiecheng, Meituan oder Fliggy. Dieses Verhalten „reflects a shift towards ‚rational spending‘ among Chinese consumers, schreiben die Autoren des Daxue-Reports. Diese Preissensibilität der Chinesen ist auch in anderen Branchen festzustellen. Was den Wettbewerb anbetrifft, so ist festzustellen, dass die Zahl der neuen Hotels weiterhin zunimmt, aber die Zahl der Betten noch deutlicher steigt. „This reflects a strategic shift toward larger-scale developments with stronger operating efficiency”, heißt es in dem Daxue Report. Die Hotels würden unter enormem Kostendruck stehen. Ihre Fixkosten seien sehr hoch. Sie betragen rund 70 Prozent der Erlöse, davon sind 30 Prozent Mietkosten, 30 Prozent Personalkosten und zehn Prozent Strom- und andere Kosten. Erst bei einer Auslastung von über 65 Prozent seien die meisten Hotels profitabel. Aber viele Hotels in China bewegen sich just um diese 65 Prozent Auslastungsrate. Angesichts dieser schwierigen Situation müssten sich die Hotels etwas einfallen lassen, schreiben die Berater von Daxue. Sie müssten neue Einkommensquellen entdecken und „learning to sell more than accomodation“. So haben mehrere Hotels – darunter Fünf-Sterne-Herbergen – begonnen, außerhalb ihres Hotels Street Food Stalls zu etablieren. Der General Manager eines Hotels in Zhengzhou, das nun auf offener Straße vor dem Hotel Essen anbietet, sagt: „If China‘s hotel market changes, hotels must change too.“ Um Kosten zu sparen nutzen viele Hotels inzwischen technologische Neuentwicklungen, wie Roboter, Self-Service Check-in oder Smart-Room-Systeme, um die Energiekosten zu drücken. Einen ganz neuen Weg geht die Kette Atour, die ins Handelsgeschäft eingestiegen ist und Produkte aus ihrem Hause verkauft, zum Beispiel Bettwäsche und Kissen. Inzwischen würden diese Geschäfte schon 30 Prozent des Umsatzes bei Atour ausmachen.
Info:
Hier die Artikel von Daxue Consulting: https://daxueconsulting.com/hotel-market-china/