China hat 20 Nachbarländer, zu Land und zu Wasser. Aber nicht mit allen diesen Nachbarn hat China gute Beziehungen, behauptet ein Report des amerikanischen National Bureau of Asian Research (NBR) mit dem Titel “Pressure on the Periphery: China‘s Economic Coercion in the Borderlands”. Die drei Autoren sind Victor A. Ferguson (Hitotsubashi University), Viking Bohman (Swedish National China Centre) und Audrye Wong (University of Southern California). Sie untersuchten, welche wirtschaftliche Sanktionen China gegen welche Staaten verhäng hat. Wenig überraschend ist Japan die Nummer Eins Japan (mit 18 Sanktionen zwischen 2010 und 2025). Gefolgt von Südkorea (16) und den Philippinen (6). Die Sanktionen gegen die Nachbarländer waren für China so etwas wie erste Testversuche. Die Region „served as an important testing ground for Beijing’s initial sanction experimentation, especially through “informal” methods. Zu diesen informellen Methoden zählen Zollkontrollen oder Antitrust-Maßnahmen. Aber gegen Ende der 2010er Jahre „Beijing moved to establish new „formal“ instruments for sanctioning“. Dazu zählen die „Unreliable Entity List“; Anti-Foreign Sanctions Law sowie ein Exportkontrollregime. Interessant ist, dass diese härteren Maßnahmen weniger gegen die Nachbarstaaten eingesetzt wurden, sondern vor allem gegen die USA und deren Alliierte. Seit 2017 haben die Sanktionsmaßnahmen gegen die Nachbarn „sharply declined“. Warum? Die Autoren nennen zwei Gründe. Erstens, China ist um eine gute Nachbarschaft bemüht. Deshalb „may China have concluded that sanctions were not the optimal method to achieve these aims.” Zweitens: China ist viel mehr mit den USA und deren Alliierten beschäftigt. Aber die Nachbarstaaten sollten sich nicht täuschen lassen, warnen die Autoren: „There is little reason to conclude that China‘s recent restraint in imposing sanctions on borderland states will enduree.“
Info:
Hier geht es zum Report des NBR: https://strategicspace.nbr.org/pressure-on-the-periphery-chinas-economic-coercion-in-the-borderlands/