China betreibt eine sehr aktive Industriepolitik. Der Staat unterstützt staatliche wie auch private Firmen mit viel Geld. Diese Unterstützungen werden von westlichen Regierungen immer wieder angeprangert, die China deshalb Wettbewerbsverzerrungen vorwerfen. Aber wie hoch sind diese staatlichen Unterstützungen? Darüber gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Die drei Autoren Daniel Garcia-Macia, Siddharth Kothari und Yifan Tao versuchen im Working Paper 25/155 des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine aktuelle Antwort zu geben. In dem 31seitigen Papier „Industrial Policy in China: Quantification and Impact on Misallocation” unternehmen sie eine Quantifizierung der staatlichen Gelder, die in die Wirtschaft fließen. Dabei berücksichtigen sie in ihrer Analyse nicht nur direkte Subventionen (cash subsidies), sondern auch Steuervorteile, günstige Kredite (durch die Staatsbanken) und günstige, weil subventionierte Landkäufe. Zählt man das alles zusammen, so kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass der Staat rund vier Prozent des Bruttosozialprodukts jährlich an die Unternehmen direkt und indirekt überweist.
Info:
Hier gelangt zu dem IMF Working Paper: https://www.imf.org/en/Publications/WP/Issues/2025/08/07/Industrial-Policy-in-China-Quantification-and-Impact-on-Misallocation-568888