Gerüchte über Chinas Herrschende tauchen in schöner Regelmäßigkeit auf. Der derzeitige KP-Chef Xi Jinping macht da keine Ausnahme. Ist er krank, wird er kaltgestellt, ist er Opfer von Fraktionskämpfen? So wird in den Medien gefragt, wenn er mal ein paar Tage nicht in der Volkszeitung erschienen ist oder wenn er mal länger nicht auf Auslandsreise war. Die beiden Politikwissenschaftler Li Cheng und Zhang Chi (Centre on Contemporary China and the World, Hongkong) haben sich in einem Beitrag für ThinkChina in den vergangenen Jahren intensiv mit diesen Gerüchten beschäftigt. Sie stellten fest, dass die Gerüchte fast jedes Jahr aufkommen – vor allem rund um zwei Anlässe. Zum einen im März, wenn der Nationale Volkskongress tagt. Und zum anderen Anfang August, wenn die Parteiführung gemeinsam zu ihrem Badeurlaub nach Beidahe aufbricht. Zudem kocht vor dem alle fünf Jahre stattfindenden Parteitag die Gerüchteküche über. Aber dieses Jahr seien die Xi-Gerüchte schon im Juni aufgetaucht. Die Autoren begründen dies mit einem zunehmenden Einfluss der sozialen Medien: „Streaming media has transformed ´listening under the bed´ and rumour-mongering into an even more lucrative industry.“
Info:
Hier geht es zu dem ThinkChina-Artikel von Li Cheng und Zhang Chi: https://www.thinkchina.sg/politics/listeners-under-bed-obsessing-over-secrets-chinese-elite-politics