China ist der größte Investor in Afrika, beutet dort die Rohstoffe aus und treibt den Kontinent in eine Schuldenfalle. Das sind die gängigen (Vor-)Urteile über Chinas Engagement auf dem schwarzen Kontinent. Zumindest was die Investitionen anbetrifft, liegen die Kritiker falsch. Das schreibt Linda Calabrese in einem Artikel in „This Week in Macroeconomics“ (Issue 14) des Thinktanks ODI Global in London: China sei nicht der größte Investor. „This narrative is misleading and ultimatley inaccurate“. Sie verweist auf Zahlen des World Investment Reports. Danach liegen bei den kumulierten Auslandsinvestitonen in Afrika vier westliche Länder (Niederlande, Großbritannien, USA und Frankeich) vor China. Calabrese: „Europe, the US and the UK – the transatlantic block – continue to hold the largest cumulative investment footprint on the continent.” Warum trotz dieser Zahlen immer wieder behauptet wird, China sei der größte Investor, hat ihrer Meinung nach zwei Gründe: Erstens erwecke das rapide Wachstum des chinesischen Engagements seit den 200ßer Jahren den Eindruck, dass China dominiert. Und zweitens verwechselten viele Beobachter Kredite mit Investitionen. So seien viele der großen Infrastrukturprojekte Chinas in Afrika keine Investitionen: „Infrastructure projects are often financed through loans from Chinese lenders to African governments. This means African governments, not China, own these assets.“
Info:
Hier der Artikel von Linda Calabrese: https://odi.org/en/insights/who-holds-the-biggest-foreign-investment-in-africa-not-china/