POLITIK: Die zehn südostasiatischen Asean-Länder, China, Japan und Korea wollen bei Handels- und Finanzfragen enger zusammenarbeiten. Das haben die Finanzminister und Zentralbankgouverneure bei einer routinemäßigen Sitzung im Asean+3-Modus beschlossen. Diese vertiefende Kooperation zwischen diesen doch sehr unterschiedliche Staaten Asiens ist vor allem ein Reflex auf die wenig rücksichtsvolle Trumpsche Politik gegenüber Asien. +++ China hat wie die EU auch ein Anwerbeprogramm für frustrierte amerikanische Wissenschaftler gestartet. Allerdings bezieht sich das chinesische Programm nur auf chinesischstämmige Wissenschaftler. Postdocs sollen mit einem Salär von jährlich 100 000 Dollar geködert werden. Das ist das Doppelte von dem, was sie in den USA bekämen. +++ Brasilien und China haben während des Besuchs von Präsident Lula in Beijing über 30 Abkommen unterzeichnet. Chinesische Unternehmen wollen demnach über vier Milliarden Dollar in der Auto-, Pharma- und Chipindustrie investieren. Beim Gipfeltreffen mit den Staaten Lateinamerikas und der Karibik versprach China weitere neun Milliarden Dollar an Krediten. +++ Im neuesten 2025 World Press Freedom Index ist China noch weiter nach hin gerutscht – von Platz 172 auf Platz 178. Und das bei nur 180 Ländern. In dem von Reporter ohne Grenzen ermittelten und veröffentlichten Index ist auch Hongkong weiter abgerutscht – von Platz 135 auf 140. +++ Das US-Repräsentantenhaus verabschiedete ein Gesetz, das die Zusammenarbeit amerikanischer Unis mit chinesischen Hochschulen einschränkt. Danach soll es keine staatlichen Gelder für Unis geben, die mit gewissen chinesischen Unis und Forschungsinstituten kooperieren. +++ Im nordostchinesischen Shenyang wurde ein nordkoreanischer IT-Spezialist verhaftet. Er soll sich auf illegale Weise Unterlagen über Drohnentechnologie beschafft haben.
WIRTSCHAFT: Die chinesische Zentralbank hat Mitte Mai zehn Maßnahmen verkündet, um die Wirtschaft weiter anzukurbeln. Darunter waren die Senkung von Zinsen und der Mindestreserve, die die Kreditinstitute bei der Zentralbank halten müssen. +++ Michael O’Leary, der streitbare Chef und Gründer der europäischen Billigfluglinie Ryanair, droht keine Boeing-Flugzeuge mehr zu kaufen, sollte die EU Vergeltungs-Zölle auf US-Produkte einführen. Stattdessen kündigte er an, in China das Modell C919 zu ordern. Die C919 ist ein Äquivalent zur Boeing 737 und auch zum Airbus 320. Für China ist die C919 ein Prestigeobjekt, das aber bislang im Ausland noch wenig erfolgreich war. +++ Der E-Commerce-Gigant JD.com steigt in den Markt für autonomes Taxifahren ein. Bei den Behörden hat er hierfür die Marke Joyrobotaxi angemeldet.
GESELLSCHAFT: Nach dem Roboter bereits einen Halbmarathonlauf in Beijing absolviert hatten, sind sie weiterhin sportlich aktiv. In Wuxi fand kürzlich eine Robolympics statt, bei der die menschenähnliche Gebilde gegeneinander antraten, unter anderem auch in einem Fußballspiel. +++ Ein Statement zur Zusammenarbeit mit China gab der Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) Joybrato Mukherjee ab. In einem FAZ-Interview sagte er: „Auf die Kooperation mit China werden wir schon allein deshalb nicht verzichten können, weil wir uns ansonsten von wichtigen technologischen Entwicklungen ausschlössen. Wir müssen aber auf die Spielregeln achten.“