STUDIE I Handelsströme

Viel wird geredet und geschrieben über chinesische Produkte, die angeblich bald die europäischen Märkte überschwemmen werden. Die Argumentation dahinter: Weil viele chinesische Waren aufgrund der hohen US-Zölle dort nicht mehr abgesetzt werden können, würden sie stattdessen in andere Märkte umgeleitet, vor allem nach Europa. Aber stimmt denn diese Ausgangsthese? Nein, jedenfalls nicht in dieser Pauschalität. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Thinktanks Bruegel. In dem von Madalena Barata da Rocha, Nicolas Boivin und Niclas Poitiers verfassten Papier heißt es: „Most Chinese exports to the US are not in a direct competition to European production or are of threatening magnitutde.“ Sie haben die chinesischen Exporte in die USA nach Produktgruppen analysiert und stellten fest, dass China vor allem Spielwaren, Regenschirme (!) sowie Handys und Batterien dorthin exportiere. Wenn diese nun verstärkt nach Europa umgeleitet würden, hätte es das für Europas Industrie keine allzu großen Auswirkungen, denn diese Produkte würden in Europa gar nicht (mehr) produziert. Lediglich bei „electrical machinery and equipment“ sehen die Autoren eine gewisse Gefahr für die europäische Industrie.

Info:

Hier kann man die Bruegel-Studie „The Economic Impact of Trump’s Tariffs on Europe“ herunterladen: https://www.bruegel.org/analysis/economic-impact-trumps-tariffs-europe-initial-assessment

 

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