MEDIEN I Staats-TV in der Krise

Einen ziemlich düsteren Blick hinter die Kulissen der staatlichen Fernsehsender gibt Yu Xiaobai in einem Beitrag für Initium Media, den Lingua Sinica ins Englische übersetzt hat. Yu hat mit zahlreichen Journalisten, aber auch Funktionären der Sender gesprochen, die er aber nur anonym zitieren durfte. Die Zuschauerzahlen gehen zurück und damit auch die Werbeeinnahmen. Danach sind viele Sender in finanziellen Schwierigkeiten. Das wiederum hat Folgen für die Journalisten. Sie verdienen wesentlich weniger. Die Rede ist von einem Grundgehalt von 7000 Yuan. Vor zehn Jahren sollen es noch 20 000 Yuan gewesen sein. Viele Reporter sind angewiesen, Anzeigen zu akquirieren. Es kommt deshalb zunehmend zu einer Vermischung von Inhalt und Werbung. Der Staatssender CCTV hat zum Beispiel im vergangenen November die Plattform „CCTV Good Products“ gestartet. Dort preisen Starmoderatoren wie Benny Sa oder Neghmet Rakhman Waren aller Art an. Ein Grund für die Probleme der staatlichen Sender ist die immer stärker werdende Konkurrenz durch die privaten Streamingdienste wie IQiyi oder Tencent Video. Sie gestalten ihre Programme auf Basis von Marktforschungen, also nach dem Geschmack des Publikums. Die Staatssender hingegen hätten – so Yu – sich nach politischen und ideologischen Vorgaben zu richten.

 

Info:

Hier der Artikel „Television in China“ bei Lingua Sinica:
https://linguasinica.substack.com/p/television-in-crisis?utm_source=post-email-title&publication_id=1981201&post_id=160995349&utm_campaign=email-post-title&isFreemail=true&r=1cv&triedRedirect=true&utm_medium=email

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