STUDIE I Sri-Lanka-Schulden

Wenn immer es um Chinas Schuldenpolitik geht, fällt als erstes der Name Sri Lanka. China habe diese Insel im Süden der indischen Halbinsel in die Schuldenfalle getrieben, heißt es häufig in westlichen Medien und Politikerkreisen. Aber stimmt das überhaupt? Zwei Ökonomen aus Sri Lankas Hauptstadt Colombo – Umesh Moramudali und Thilina Panduwawala – haben genauer hingeschaut, Dutzende von Papieren ausgewertet und daraus eine Studie geschrieben: „Evolution of Chinese Lending to Sri Lanka Since the mid-2000s – separating Myth from Reality“. Die Studie wurde als Briefing Paper No. 8 der China-Africa Research Initiative an der John Hopkins University veröffentlicht. Die 43seitige Studie ist gespickt mit vielen Details, Zahlen und Zinssätzen. Am Schluss kommen die beiden Autoren zu folgendem Ergebnis: „It is incorrect to brand Sri Lanka as a victim of a Chinese debt trap.“ Insbesondere setzen sich die beiden mit dem Hafen Hambantota auseinander, den sich China – so der gängige Vorwurf – durch geschickte Schuldenpolitik einverleibt habe. Dazu die Autoren in ihren Conclusions: „We made it clear, why claims of the 99year Port lease being an asset seizure or debt-to-equity swap are myth with no basis in reality.” Alle, die den Fall Sri Lanka als Beispiel für Chinas Schuldenpolitik zitieren, sollten diese Studie lesen.  

Info:

Die StudieEvolution of Chinese Lending to Sri Lanka Since the mid-2000s – separating Myth from Reality“ gibt es hier zum Downloaden:

https://static1.squarespace.com/static/5652847de4b033f56d2bdc29/t/638689771d0e3c4beb14bf2f/1669761400150/Briefing+Paper+-+Sri+Lanka+Debt+-+V5.pdf

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