ARTIKEL I Systemwettbewerb

Will China sein politisches Modell exportieren? Kommt es deshalb zu einem „Kampf der Weltanschauungen“, wie Micha Brumlik formuliert? Liberales, demokratisches System versus illiberales, autoritäres System? Zwei aktuelle Aufsätze widmen sich dieser spannenden und hochaktuellen Frage, zeigen aber auch das Spannungsfeld dieser Diskussion.

    Der deutsche Erziehungswissenschaftler und Publizist Micha Brumlik (72) holt in seinem Essay „Der Kampf der Weltanschauungen“ geistesgeschichtlich weit aus, um seine These von einem bevorstehenden ideologischen Konflikt zu untermauern.

   Der chinesische Intellektuelle Yan Xuetong (68), Dean des Institute of International Relations an der Tsinghua University in Beijing, will dagegen vermeiden, dass es zu diesem Konflikt kommt. In seinem am 7. Oktober veröffentlichten Essay „Why and How to Prevent the Intensification of Ideological Disputes between China and the US” leugnet er nicht, dass China versucht, sein Modell zu exportieren. Aber er hält dies für eine falsche Politik. Sein Appell: „Respect the different political systems of other countries”. Er schreibt, dass China mit seinem pragmatischen außenpolitischen Kurs in den vergangenen 40 Jahren gut gefahren sei. China solle jetzt nicht in Arroganz verfallen. Ein. Deutlicher Seitenhieb gegen die Wolf-Warrior.

Info:

Die englische Übersetzung des Beitrages von Yan Xuetong gibt es auf der Website von David Ownby: https://www.readingthechinadream.com/yan-xuetong-how-to-prevent-ideological-disputes.html

Micha Brumliks Essay „Der Kampf der Weltanschauungen” erschien in der Oktober-Ausgabe der “Blätter für deutsche und internationale Politik” und kann hier nachgelesen werden: https://www.blaetter.de/ausgabe/2020/oktober/der-kampf-der-weltanschauungen

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